Montag, 30. März 2009

I think I´m getting psychosocial!

Tja, jetzt hab ich schon lange nicht mehr gepostet. Die Ferien hatte ich mir einfach mal verdient :-)

Am Donnerstag schreibe ich meine erste Vordiplomsklausur in Sozialpsychologie.
Nun, was ist das?
Sozialpsychologie lehrt uns Studenten nicht, wie man sich besonders "sozial", oder gutmenschelnd verhält. Der Begriff ist ein wenig irreführend für den Laien. Mit "Gruppenpsychologie" lässt sich Sozialpsycho auch nicht übersetzen, kommt dem Begriff aber ein ganzes Stück näher:

Laut Gordon Allport (1897-1967) ist sie: "Der Versuch zu verstehen und zu erklären, wie Denken, Fühlen und Verhalten von Individuen durch die tatsächliche, vorgestellte oder implizite Anwesenheit anderer beeinflusst werden."

Unsere Klausur wird, laut unseres Professors , zu 60% aus Multiple-Choice Fragen und zu 40% aus offenen Fragen bestehen. Dazu mussten wir im vergangenen Semester "Social Psychology" von Mackie & Smith lesen. Auf Englisch vesteht sich. Für unseren Prof ist dies eine pädagogische Maßnahme an uns Studneten, denn die Fachliteratur ist häufig in englischer Sprach verfasst.

Das, für die meisten, bedeutenste Experiment der Sozialpsychologie ist das von Stanley Milgram (1961):
Anfang der Sechziger Jahre bewegte der Eichmann-Prozess die Welt. Eichmann , der Angehöriger der SS war und unter anderen verantwortlich für den Tod der 6 Millonen Menschen während des Holocausts, wurde in Israel zum Tode verurteilt.
Unglaublich war, dass Eichmann behauptete, dass er ein guter Familenvater sei und nur auf Befehl von oben gahndelt habe. Wo liegt also die Wiege des Bösen? Ist sie das Ergebnis eines schlechten Charakters/Wesens oder steckt eine Norm, Autoritäten zu gehorchen hinter allem?

Also legte Milgram los:

Er generierte eine Lehrer-Schüler Situation für seine Probanden. Die Schüler, Vertraute Milgrams, saßen in einem separaten Raum auf einem Stuhl. Die Probanden fungierten als "Lehrer". Immer wenn der Schüler auf eine Frage eine falsche Antwort gab, sollte der Proband (Lehrer) diesen mit Stromstößen bestrafen. Dies diene dem Lernerfolg, so der Versuchsleiter. Dieser stand im weißen Kittel (macht Autorität für den Probanden verfügbarer) neben dem Probanden und "ermunterte" diesen die Intensität der Stromstöße zu erhöhen, wenn er wieder eine falsche Antwort bekäme. Natürlich gab es in Wirklichkeit keine Stromstöße , aber die Vertrauten Milgrams spielten Schmerzen vor.

Wenn ein "Lehrer" Zweifel an der Lehrpraxis äußerte bestand der Versuchsleiter darauf, dass dieser weitermache wie gehabt. "Bitte fahren Sie fort. Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen. Sie haben keine Wahl." Mit jenen Worten beeinflusste er die Probanden entgegen ihres Gewissens die Prozedur nicht abzubrechen.

Ergebnis: 65% der "Lehrer" gaben das Maximum an Spannung an den Schüler weiter. Wäre das Ganze echt gewesen, eine tödliche Entscheidung...(405 Volt!)
Voraussetzung hierfür war die räumliche Distanz des Lehrers zum Schüler.
Man denke hierbei an den klassischen Schreibtischtäter!

Hier eine Abbildung des Experiments



Das Experiment wurde mit verschiedenen Altersgruppen, Frauen und Männern, verschiedenen Ethnien repliziert und die Ergebnisse ähnelten immer wieder der ersten Studie Milgrams. Das "Böse" ist global und nicht primär auf schlechte Charakterzüge zurückzuführen. Verantwortung an Autoritäten abzugeben ist ein weltweites, geschlechterübergreifendes Phänomen. Gehorsam ist uns anerzogen. Es ist eine starke Norm, die durch Uniformen verfügbar gemacht wird (Polizei, etc.). Dennoch ergab sich in einer Studie Arnold Buss´ (1961), dass Menschen, die auch außerhalb der Versuchssituation zu starker Aggression neigen, auch schneller die stärksten Stromstöße abgaben.

Freitag, 6. Februar 2009

Tag X

Heute war es soweit:
Die gefürchtete Scheinklausur des Lieblings-Hassfaches aller Psychostudenten, "Quantitative Methoden A" wurde geschrieben.
Danach tat sich eine gewisse innere Leere kombiniert mit unglaublicher Erleichterung in mir auf. Wie soll ich nun die Nachmittage verbringen, so ganz ohne rechnen?
Die Fachschaftsinitiative Psychologie bot uns danach etwas zu essen an.
Danke, das war sehr freundlich :-)

Ich habe jedenfalls ab heute Semesterferien!
Ein bisschen traurig bin ich schon.

Donnerstag, 5. Februar 2009

Der schöne Schein

Heute Vormittag wollte ich mir meinen ersten Schein, nämlich den für Physiologie, abholen, aber das Sekretariat hatte ungewohnterweise geschlossen. (Notitzzettel: "Bin um halb Zwölf wieder da!") Dabei wollte ich ihn mir einrahmen lassen!
Dann eben nicht. Nächste Woche fahre ich nach Hause um Versuchspersonen für mein Experiment im Rahmen des Experimentalpraktikum A zu gewinnen. Ich bin gespannt, das wird eine mords Gaudi!

Mittwoch, 4. Februar 2009

Online-Lernprogramm "Methodenlehre-Baukasten", die Zweite

Hier das versprochene Fazit zum MLBK:

Finger weg!

Eine wirklich gute Idee, aber der MLBK hat kaum praktischen Nutzen. Er trägt nur bedingt zum Verständnis der Statistik für Sozialwissenschaftler bei. Ich habe keine Lust, diese Aussage empirisch zu überprüfen, aber dies ist meine Meinung dazu. Besser ist auf alle Fälle der Bortz (aber nicht zum Einstieg) oder "Statistische Methoden für Psychologen I und II" von Wirtz & Nachtigall.

Montag, 2. Februar 2009

SLUT!

Gestern Abend fand in der Posthalle Würzburg eines der tollsten Konzerte meines Lebens statt.
Die Ingolstädter Band Slut (Übersetzunng erspare ich mir) lud ein zu einer "Soiree". Das Konzert war wirklich entspannt un der Fankreis schon fast intim. Im Vorprogramm spielten die Dänen "Lily Electric"

www.myspace.com/lilyelectric

Slut achten auf den perfekten Sound, das kann man von so manch bekannterer Band nicht behaupten. Ich habe ein paar Fotos geschossen. Viel Spaß beim Ansehen!

www.myspace.com/slut



Lily Electric


Slut!











Sonntag, 1. Februar 2009

Ein Tag voller Statistik

Es ist Sonntag, ich hab mich nach einer durchtanzten Nacht aus dem Bett geschwungen und die erste Kanne Kaffe für heute aufgesetzt.
Am Freitag findet in aller Frühe die Scheinklausur für "Quantitative Methoden A" statt. Das Semester zittert, die Tutorien sind so voll wie nie, der Countdown läuft.
Also werde ich mich heute nochmal mit meiner Lerngruppe zusammensetzen und über Zusammenhangshypothesen und Interquartilsabstände sinnieren. Was gibt es schließlich schöneres?
Euch einen schönen Sonntag!

Sonntag, 11. Januar 2009

Physio ist ein Arschloch!

...wenn man nicht in den Genuss eines Bio-Lks gekommen ist. Wie zufrieden waren doch wir Erstsemster, als unser Prof erklärte, dass jeder, der seine Vorlesung besuche, auch die Klausur bestehen werde. Ha! Dass ich nicht lache!

Anfangs liebte ich Physio. Jetzt will ich mich nur noch scheiden lassen...

Trotzdem werde ich nächstes Semester den zweiten Teil der Vorlesung besuchen. Dann kann ich mich biologisch berieseln lassen.