Sonntag, 1. November 2009

Allerheiligen

Gestern Abend war Halloween. Dieser dämlichen Karnevalssubstitution wollten sich meine Freundin und ich gestern Abend nicht entziehen. Ich hatte mir im Würzburger Kostümgeschäft einen Harreif mit Teufelshörnern gekauft und wollte mal wieder einen drauf machen.
Wir klapperten die Internetseiten der örtlichen Diskos ab und hatten uns schon gefragt, weshalb unser Lieblings-Nachtclub nur "Barbetrieb ohne Musik" auf dem Programm stehen hatte.
Ein anderer Veranstalter lüftete dann das Geheimnis.
Wegen des katholischen Feiertags Allerheiligen darf ab 0.00 Uhr nicht mehr gatanzt werden...
BITTE?!

Als, durch eine protestantisch geprägte Gegend, Exil-Hesse ist mir eine solche Regelung unbegreiflich. Und was ist das eigentlich, dieser ominöse Feiertag?

Laut Wikipedia, wird heute aller Heiligen gedacht, sowie denen, die nicht vom römischen Popanz heilig gesprochen worden sind.
Aha.

Unter einem anderen Deckmantel als der Religion, wäre jemand, der eine solch wahnwitzige Vorstellung hat, das Tanzen aufgrund einer fixen Idee zu verbieten, längst in die Psychiatrie überwiesen worden.

Um es mal mit Hagen Rethers Worten zu beschreiben: "Heute morgen die Vorhölle abgeschafft. Ja, ja. Nehmen Sie ihre Medizin, Herr XY."

http://www.youtube.com/watch?v=Dd4frGTooaw

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Das "Corso" macht zu! Rettet das "Corso"-Kino!

Würzburgs einziges erhaltenes Programmkino wird am 1. Januar nächsten Jahres seine Türen für immer schließen. Das wollen wir anspruchsvollen Cineasten uns nicht bieten lassen!
Deshalb unterzeichnet die Online-Petition auf

http://programmkino-wuerzburg.de/

und helft mit, ein gemütliches und unterhaltsames Stück Würzburg zu erhalten. Lieber kleine und feine Filme sehen, als sich mit romantischen Komödien oder drögen Actionfilmen in den Hirntod treiben zu lassen.

Donnerstag, 10. September 2009

Letzte Versuchspersonen-Stunde

Heute habe ich endlich alle Versuchspersonenstunden für das Vordiplom zusammengekratzt (insgesamt 20,5). Einen Schein für das Datenverarbeitungsprogramm PASW 17, formerly known as SPSS, habe ich mir auch abholen dürfen. Wieder zwei Schritte weiter auf dem Weg zur Diplom-Psychologin.

Dienstag, 21. Juli 2009

Eine Woche vor den Semesterferien

Liebe Leser,

Neuroanatomie I habe ich letzte Woche erfolgreich abgeschlossen. Dies war eine Hälfte des Neuroanatomie-Scheins, die zweite folgt nächstes Semester. Das Referat über die Beeinflussung des Konsumverhaltens durch affektives Priming im Sozialpsychologie-Seminar ist gehalten, die Klausur geschrieben. Momentan bin ich wegen Quantitative Methoden B am Rotieren und ein wenig am verzweifeln, aber es ist machbar. Somit freue ich mich auf den Donnerstag Vormittag, an dem ich das Ganze hinter mir haben werde.

Nächste Woche Freitag schreibe ich dann schon meine zweite Vordiplomsklausur in Diferentielle-und Persönlichkeitspsychologie bei Prof. Dr. Hommers, der bald emeritiert und deshalb den Termin so früh in den Ferien angesetzt hat. Darauf folgt eine freiwillige Klausur für das Datenverarbeitungsprogramm SPSS. Dann habe ich endlich Ferien. Es warten Romane und Tageszeitungen auf mich sowie Gewässer, in denen ich baden kann.
Und die Vorbereitung der Ersti-Tüten, aber später hierzu mehr. :-)

Freitag, 12. Juni 2009

"Rothenburg"



Jeden Donnerstag findet im Corso-Kino eine Sneak-Preview statt. Vorher weiß der Zuschauer nicht, was er sehen wird. Ich war in Thriller-Stimmung. Tatsächlich erfüllte das Intro der deutschen Produktion (Senator) meine Erwartungen. Als dann aus dem Off der Titel "Rothenburg" auftauchte, breitete sich ein Grinsen über mein Gesicht aus.
Das Drama über den Kannibalen Armin Meiwes, der sich mit Bernd Brandes zum "Abendessen" trifft. Erst im März wurde der Film, der schon 2006 hätte erscheinen sollen, freigegeben. Armin Meiwes Revision wurde abgelehnt.

Die beiden Hauptdarsteller sind brilliant. Sie gehen eine perverse Symbiose ein, die man ihnen fast abnimmt. Der Spruch "Ich hab dich zum Fressen gern" bekommt hier eine ganz neue Bedeutung. Aber was sucht diese amerikanische Schauspielerin dort, die eine Psychologiestudentin spielt? Ihre Rolle war schrecklich klischeehaft. Typisch Psychologiestudentin: Kajal um die Augen, als gäbe es kein Morgen, sinnlose Selbstgespräche, unwissenschaftliches Herangehen an ihre Doktorarbeit (ehrlich, wer will schon Fotos vom verlassenen Haus Meiwes in einer Dissertation sehen? Und wo bleibt die Studie? Datenauswertung?). Und natürlich ist sie immer traurig. Klar, wir Psychos sind so, oder? Wie könnten wir den Tag nur ohne Prozac überleben?
Setzen, Sechs.
Generell ist der Film düster und spannend. Auf Gemetzel a la Mel Gibson wird verzichtet. Es ist eher eine Liebesgeschichte, so eigenartig das klingt. Ich kann ihn nur weiterempfehlen. Ein Minuspunkt noch: Kindheits-Flashbacks um die Neigungen Meiwes und Brandes zu erklären. Bitte, keine Psychoanalyse, ok?

Donnerstag, 11. Juni 2009

Veranstaltungen

Das zweite Semester ist für mich nicht mehr ganz so entspannt wie das erste. Hätte ich das letzten Winter gewusst, hätte ich meinen Stundenplan todesmutig bis zur Selbstaufgabe vollgepackt.
Dies habe ich einfach dieses Semester getan, um ein Puffer für die letzten beiden Semester vor meinem Vordiplom zu haben.
Ein Überblick über meine Veranstaltungen:

Quantitative Methoden B (Nachfolger von QMA, Überprüfung von Hypothesen anhand von Stichproben mit Hilfe verschiedener Testmethoden- anwendungsorientiert, schlüssiger als QMA, wie ich finde)

Seminar Sozialpsychologie ( Medienarbeit aus sozialpsychologischer Perspektive; Konsumverhalten, sozialpsychologische explizite und implizite Verfahren zur Einstellungsmessung)

Experimentapraktikum B ( endlich darf ich Versuchsleiter sein; Durchführen eines Experiments mit anschließender Gestaltung eines Posters. In einem Wettbewerb Ende des Semesters wird das beste Poster prämiert; Unser Thema: Change Blindness. Hierzu empfehle ich http://www.youtube.com/watch?v=voAntzB7EwE)

Allgemeine Psychologie I (von Liebhabern auch Kognitive Psychologie genannt. In dieser Vorlesung geht es um Wahrnehmung im Allgemeinen. Tier- und Humanexperimente helfen beim Erlangen neuer Erkenntnisse über die menschliche Wahrnehmung, sei sie visuell, auditiv, etc.)

Allgemeine Psychologie II ( Auch Motivations- und Emotionspsychologie genannt. Dieses fach existiert nur in Europa. In den USA ist es nicht Teil des Lehrplans. Schade eigentlich.)

Biologische Psychologie ( kurz: Bio. Hat aber nichts mit dem langweiligen Biologieunterricht aus der Schule zu tun. Welche biologischen Komponenten liegen menschlichen und auch tierischen Verhaltens zu Grunde? Viele Tierexperimente werden vorgestellt, nichts für Veganer)

Neuroanatomie I ( große Verwirrung: Welcher Gyrus liegt dorsal zwischen welchen beiden Gyri?- Nein, kein griechisches Fleischgericht, sondern Hirnwindungen. Viel Lernstoff, den es mit Hilfe von Flashdateien zu bewältigen gilt. Wie ist unser Gehirn aufgebaut? Welcher Abschnitt hat welche Funktion, wo liegt er? Fragen über Fragen, an denen man leicht verzweifeln kann. Was die Komplexität unseres Gehirns nahezu beweist. Wir können Aussagen über das Gehirn eines Regenwurms machen, aber wer könnte über sein eigenes Hirn valide Aussagen machen?)

Erstsemester

Wow! Wie konnte ich mein Blog nur so lange außer Acht lassen? Lieber Leser: Bitte verzeih mir!

Seit April studiere ich nun im 2. Semester Psychologie auf Diplom. Es ist ein tolles Gefühl, nicht mehr als "kleiner Ersti" betitelt zu werden. Ich verzichte auch darauf, die jetzigen Erstis als "klein" zu bezeichnen. Das wäre unfair.
Aber: Warum nehmen diese neuen Erstsemster nicht an unseren Versuchen des Experimantalpraktikum B teil? Wollen die ihren Expra A Schein nicht haben? Was ist los? Viele von uns Zweitsemestern warten auf Versuchspersonen, die dann leider nicht auftauchen. Hmmm...Ein Dozent kommentierte trocken: "Dann bekommen die einfach keinen Schein."

Liebe Erstis, falls ihr das lest: Geht bitte zu den Expra B-Versuchen. Ihr wisst ja: Unser Diplom läuft aus, wie sollt ihr nächstes Semester diesen Schein nochmal machen können? Disziplin bitte!

Montag, 30. März 2009

I think I´m getting psychosocial!

Tja, jetzt hab ich schon lange nicht mehr gepostet. Die Ferien hatte ich mir einfach mal verdient :-)

Am Donnerstag schreibe ich meine erste Vordiplomsklausur in Sozialpsychologie.
Nun, was ist das?
Sozialpsychologie lehrt uns Studenten nicht, wie man sich besonders "sozial", oder gutmenschelnd verhält. Der Begriff ist ein wenig irreführend für den Laien. Mit "Gruppenpsychologie" lässt sich Sozialpsycho auch nicht übersetzen, kommt dem Begriff aber ein ganzes Stück näher:

Laut Gordon Allport (1897-1967) ist sie: "Der Versuch zu verstehen und zu erklären, wie Denken, Fühlen und Verhalten von Individuen durch die tatsächliche, vorgestellte oder implizite Anwesenheit anderer beeinflusst werden."

Unsere Klausur wird, laut unseres Professors , zu 60% aus Multiple-Choice Fragen und zu 40% aus offenen Fragen bestehen. Dazu mussten wir im vergangenen Semester "Social Psychology" von Mackie & Smith lesen. Auf Englisch vesteht sich. Für unseren Prof ist dies eine pädagogische Maßnahme an uns Studneten, denn die Fachliteratur ist häufig in englischer Sprach verfasst.

Das, für die meisten, bedeutenste Experiment der Sozialpsychologie ist das von Stanley Milgram (1961):
Anfang der Sechziger Jahre bewegte der Eichmann-Prozess die Welt. Eichmann , der Angehöriger der SS war und unter anderen verantwortlich für den Tod der 6 Millonen Menschen während des Holocausts, wurde in Israel zum Tode verurteilt.
Unglaublich war, dass Eichmann behauptete, dass er ein guter Familenvater sei und nur auf Befehl von oben gahndelt habe. Wo liegt also die Wiege des Bösen? Ist sie das Ergebnis eines schlechten Charakters/Wesens oder steckt eine Norm, Autoritäten zu gehorchen hinter allem?

Also legte Milgram los:

Er generierte eine Lehrer-Schüler Situation für seine Probanden. Die Schüler, Vertraute Milgrams, saßen in einem separaten Raum auf einem Stuhl. Die Probanden fungierten als "Lehrer". Immer wenn der Schüler auf eine Frage eine falsche Antwort gab, sollte der Proband (Lehrer) diesen mit Stromstößen bestrafen. Dies diene dem Lernerfolg, so der Versuchsleiter. Dieser stand im weißen Kittel (macht Autorität für den Probanden verfügbarer) neben dem Probanden und "ermunterte" diesen die Intensität der Stromstöße zu erhöhen, wenn er wieder eine falsche Antwort bekäme. Natürlich gab es in Wirklichkeit keine Stromstöße , aber die Vertrauten Milgrams spielten Schmerzen vor.

Wenn ein "Lehrer" Zweifel an der Lehrpraxis äußerte bestand der Versuchsleiter darauf, dass dieser weitermache wie gehabt. "Bitte fahren Sie fort. Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen. Sie haben keine Wahl." Mit jenen Worten beeinflusste er die Probanden entgegen ihres Gewissens die Prozedur nicht abzubrechen.

Ergebnis: 65% der "Lehrer" gaben das Maximum an Spannung an den Schüler weiter. Wäre das Ganze echt gewesen, eine tödliche Entscheidung...(405 Volt!)
Voraussetzung hierfür war die räumliche Distanz des Lehrers zum Schüler.
Man denke hierbei an den klassischen Schreibtischtäter!

Hier eine Abbildung des Experiments



Das Experiment wurde mit verschiedenen Altersgruppen, Frauen und Männern, verschiedenen Ethnien repliziert und die Ergebnisse ähnelten immer wieder der ersten Studie Milgrams. Das "Böse" ist global und nicht primär auf schlechte Charakterzüge zurückzuführen. Verantwortung an Autoritäten abzugeben ist ein weltweites, geschlechterübergreifendes Phänomen. Gehorsam ist uns anerzogen. Es ist eine starke Norm, die durch Uniformen verfügbar gemacht wird (Polizei, etc.). Dennoch ergab sich in einer Studie Arnold Buss´ (1961), dass Menschen, die auch außerhalb der Versuchssituation zu starker Aggression neigen, auch schneller die stärksten Stromstöße abgaben.

Freitag, 6. Februar 2009

Tag X

Heute war es soweit:
Die gefürchtete Scheinklausur des Lieblings-Hassfaches aller Psychostudenten, "Quantitative Methoden A" wurde geschrieben.
Danach tat sich eine gewisse innere Leere kombiniert mit unglaublicher Erleichterung in mir auf. Wie soll ich nun die Nachmittage verbringen, so ganz ohne rechnen?
Die Fachschaftsinitiative Psychologie bot uns danach etwas zu essen an.
Danke, das war sehr freundlich :-)

Ich habe jedenfalls ab heute Semesterferien!
Ein bisschen traurig bin ich schon.

Donnerstag, 5. Februar 2009

Der schöne Schein

Heute Vormittag wollte ich mir meinen ersten Schein, nämlich den für Physiologie, abholen, aber das Sekretariat hatte ungewohnterweise geschlossen. (Notitzzettel: "Bin um halb Zwölf wieder da!") Dabei wollte ich ihn mir einrahmen lassen!
Dann eben nicht. Nächste Woche fahre ich nach Hause um Versuchspersonen für mein Experiment im Rahmen des Experimentalpraktikum A zu gewinnen. Ich bin gespannt, das wird eine mords Gaudi!

Mittwoch, 4. Februar 2009

Online-Lernprogramm "Methodenlehre-Baukasten", die Zweite

Hier das versprochene Fazit zum MLBK:

Finger weg!

Eine wirklich gute Idee, aber der MLBK hat kaum praktischen Nutzen. Er trägt nur bedingt zum Verständnis der Statistik für Sozialwissenschaftler bei. Ich habe keine Lust, diese Aussage empirisch zu überprüfen, aber dies ist meine Meinung dazu. Besser ist auf alle Fälle der Bortz (aber nicht zum Einstieg) oder "Statistische Methoden für Psychologen I und II" von Wirtz & Nachtigall.

Montag, 2. Februar 2009

SLUT!

Gestern Abend fand in der Posthalle Würzburg eines der tollsten Konzerte meines Lebens statt.
Die Ingolstädter Band Slut (Übersetzunng erspare ich mir) lud ein zu einer "Soiree". Das Konzert war wirklich entspannt un der Fankreis schon fast intim. Im Vorprogramm spielten die Dänen "Lily Electric"

www.myspace.com/lilyelectric

Slut achten auf den perfekten Sound, das kann man von so manch bekannterer Band nicht behaupten. Ich habe ein paar Fotos geschossen. Viel Spaß beim Ansehen!

www.myspace.com/slut



Lily Electric


Slut!











Sonntag, 1. Februar 2009

Ein Tag voller Statistik

Es ist Sonntag, ich hab mich nach einer durchtanzten Nacht aus dem Bett geschwungen und die erste Kanne Kaffe für heute aufgesetzt.
Am Freitag findet in aller Frühe die Scheinklausur für "Quantitative Methoden A" statt. Das Semester zittert, die Tutorien sind so voll wie nie, der Countdown läuft.
Also werde ich mich heute nochmal mit meiner Lerngruppe zusammensetzen und über Zusammenhangshypothesen und Interquartilsabstände sinnieren. Was gibt es schließlich schöneres?
Euch einen schönen Sonntag!

Sonntag, 11. Januar 2009

Physio ist ein Arschloch!

...wenn man nicht in den Genuss eines Bio-Lks gekommen ist. Wie zufrieden waren doch wir Erstsemster, als unser Prof erklärte, dass jeder, der seine Vorlesung besuche, auch die Klausur bestehen werde. Ha! Dass ich nicht lache!

Anfangs liebte ich Physio. Jetzt will ich mich nur noch scheiden lassen...

Trotzdem werde ich nächstes Semester den zweiten Teil der Vorlesung besuchen. Dann kann ich mich biologisch berieseln lassen.